Tagung

"Die Bischöfe Conrad Gröber und Joannes Baptista Sproll und der Nationalsozialismus. Historischer Kontext und historisches Erinnern"

in Verbindung mit den Diözesangeschichtsvereinen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart.

(9./10. November, Schloss Meßkirch)

In der ersten Sektion der zweitägigen Tagung der Gesellschaft Oberschwa-ben für Geschichte und Kultur, des Geschichtsvereins der Diözese Rotten-burg-Stuttgart und des Kirchengeschichtlichen Vereins für das Erzbistum Freiburg in Meßkirch zum Thema des Verhaltens der beiden südwestdeut-schen Bischöfe Conrad Gröber und Joannes Baptista Sproll zum Nationalso-zialismus und deren Rezeption in der historischen Erinnerung wurde in den Vorträgen von Dr. Jens-Christian Wagner, Prof. Dr. Waldemar Grosch und Dr. Wolfgang Proske zunächst in verschiedene Aspekte des Historischen Erinnerns eingeführt. Moderiert von Dr. Edwin Ernst weber, diskutierten die Anwesenden u.a. über die Erforschung der NS-Vergangenheit, die Reflektion hierüber, wie sich die Sichtweisen gewandelt haben. Weiter über den Umgang mit diesen Erkenntnissen in historischen wie aktuellen Diskursen und die Konsequenzen und Nutzen, den wir gesellschaftlich in Gegenwart daraus ziehen können und müssen.

Zur zweiten Sektion fasst der Tagungsbericht zusammen, dass sich in diesem von Christoph Schmider moderierten Teil Dr. Edwin Ernst Weber, Prof. Dr. Claus Arnold, Prof. Dr. Hans-Otto Mühleisen und Dr. Jürgen Schmiesing von verschiedenen Seiten her den beiden Protagonisten der Tagung, Conrad Gröber und Johannes Baptista Sproll, unter besonderer Berücksichtiung deren sich ähnelnder Biografien annäherten. Im Fokus aller vier Vorträge stand die Frage, ob sich das sehr unterschiedliche Verhalten der beiden Bischöfe gegenüber den Nationalsozialisten aus ihrer Herkunft, ihrem Bildungsweg und ihrer kirchlichen Laufbahn erklären lässt.

Die dritte Sektion der Tagung widmete sich den Fragen der Rezeption und der sich im Verlauf der Zeit wandelnde, ambivalente Bewertung der beiden Bischöfe, ihres Handelns und Wirkens. Dabei eröffnete besonders der Vortrag von Prof. Dr. Dominik  Burkhard spannende Perspektiven auf das zur Verfügung stehende Quellenmaterial des Gröber-Dossiers: Anhand der darin enthaltenen Diskreditierungen zu Gröbers Person einerseits und der Hinweise zu deren Hintergründen anderereseits machte Burkahrd  die Wichtigkeit einer gründlichen Quellenkritik deutlich.

Die Gesellschaft Oberschwaben versteht die Tagung als Beitrag zu dem beständigen, gesellschaftlichen Wunsch nach Aufklärung, Aufarbeitung und Bewältigung der NS-Vergangenheit und dankt allen Referenten für die spannenden Vorträge, welche in einem entsprechenden Tagungsband  dokumentiert werden sollen, um jenem Wunsch wie auch dem Auftrag einer differenzierten historischen Auseinandersetzung in einem fortährenden, kritischen Diskurs gerecht zu werden.


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