Buchvorstellung

Peer Frieß: Zwischen Kooperation und Widerstand: Die oberschwäbischen Reichsstädte in der Krise des Fürstenaufstandes von 1552

(24. Juli 2019, Memmingen)

Präsentation von Peer Frieß
Präsentation von Peer Frieß

Die Vorstellung des Bandes ist gewissermaßen auch ein Abschied von dem Projekt, so resümierte Peer Frieß in Memmingen bei der Buchvorstellung die Veröffentlichung der Ergebnisse seiner mehrjährigen und aufwändigen Forschung zu Wirken und Bedeutung der oberschwäbischen Reichsstädte während des Fürstenaufstandes von 1552. Die Präsentation fand mit gutem Grund in der „ehemaligen oberschwäbischen Hauptstadt“ Memmingen statt, das historisch betrachtet – so Frieß – während der Krise den Dreh- und Angelpunkt im Kommunikationsnetz der oberschwäbischen Reichsstädte dar-stellte. Mit einem Augenzwinkern erläutert der Autor dem anwesen-den, interessierten Publikum zunächst den historischen Kontext hin-sichtlich der reichsstädtischen Kommunikationsstrukturen „ohne WhatsApp und Fernsehen“.

Eine Auswahl der von P. Frieß ausgewerteten Quellen durften die interessierten Gäste anschließend selbst ins Auge fassen.
Eine Auswahl der von P. Frieß ausgewerteten Quellen durften die interessierten Gäste anschließend selbst ins Auge fassen.

Die breit angelegte Forschungsarbeit vergleicht die oberschwäbischen Reichsstädte als politische Akteure und deren Strategien zur Bewältigung der Krise aus einer schwierigen Position heraus. Denn sie befanden sich zwischen den Fronten der aufständischen Fürsten unter Führung Karl Moritz von Sachsens und dem Reich unter Führung Kaiser Karls V, mithin im Spannungsfeld und Interessenkonflikt zwischen Fürsten- und Reichstreue. Er führte aus, wie etwa die Reichsstädte durch Transparenz zu erreichen versuchten, dass die Bürgerschaft die Politik mittrug, wie sie zugleich das Ausufern innerstädtischer Konflikte zu verhindern suchten und wie geschickt die Reichsstädte gegenüber Fürsten und Kaiser taktierten, um einerseits ihre Bürger zu schützen ohne andererseits ihre Reichstreue aufzugeben. Frieß spannende und umfassende archivalische Forschung über die oberschwäbischen Reichsstädte nimmt dabei eine globale Perspektive ein, womit er zugleich eine Forschungslücke hinsichtlich des Phänomens professioneller politischer Krisenbewältigung schließt.

 

Zur Herausgabe des Bandes gratuliertem dem Autor neben Oberbürgermeister Manfred Schilder auch der Leiter des Memminger Kulturamtes, Dr. Hans-Wolfgang Bayer, und als Vertreter der Gesellschaft Oberschwaben Dr. Edwin Ernst Weber.


Kontakt

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