Der 27. Oberschwabentag fand am 5. Juli im Kloster Schussenried statt. Anlässlich des Gedenkjahres 500 Jahre Bauernkrieg stand der Oberschwabentag im Zeichen jener Erhebung. Rund 120 Mitglieder und Interessierte nahmen an den Vorträgen und Führungen teil: Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Andreas Schwab führte Vorstandsmitglied Prof. Dr. Sabine Holtz in die Historie des Bauernkriegs im Jahr 1525 ein. Anschließend nahm Dr. Marco Veronesi, Kurator der Ausstellung "Uffrur!", die Zuhörer mit in die Entstehung der Großen Landesausstellung 2025. Den Vormittag schloss Dr. Christian Katschmanowski mit einem Impuls zur Architektur des Bibliothekssaals des Kloster Schussenrieds. Im Rahmen von Führungen besuchten die Teilnehmer/innen am Nachmittag die Landesausstellung "Uffrur! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg". Parallel dazu führte Pfarrer Nicki Schaepen durch die Kirche in St. Magnus. Nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen gab Dr. Jan-Christian Warnecke noch einen Blick hinter die Kulissen der Großen Landesausstellung. Großer Dank gilt dem Vorstandsmitglied Jürgen Kniep und seiner Mitarbeiterin Johanna Schefold: Sie haben das abwechslungsreiche und spannende Tagesprogramm mit großem Engagement entwickelt und geplant.
Am Mittwoch, 11. Juni 2025, 19.30 Uhr wurde im Gemeindehaus Regina Pacis in Baltringen das Buch „Akteure des Bauernkriegs im deutschen Südwesten“ vorgestellt. Das Buch präsentiert die 16 Beiträge der wissenschaftlichen Tagung, die die Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur und die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg im Jahr 2024 in Bad Waldsee durchgeführt haben. Die Stuttgarter Landeshistorikerin Prof. Dr. Sabine Holtz stellte das Buch vor und moderierte die anschließende Gesprächsrunde mit den Autorinnen und Autoren.
Die Beiträge nehmen die Akteurinnen und Akteure von 1525 in den Blick: Frauen und Männer, Bauern und Bürger, Adlige und Geistliche, Vermittler und Vordenker in Oberschwaben und weit darüber hinaus. Der Fokus liegt auf den Motiven, den Strategien und den Kommunikationsformen der Handelnden – und nicht zuletzt auf den Lernerfahrungen aus der gewaltsamen Eskalation von 1525 für die weitere Zukunft.
Das Buch umfasst nahezu 600 Seiten und bietet 91 überwiegend farbige Abbildungen, darunter doppelseitige Farbwiedergaben aller elf Zeichnungen aus der berühmten Weißenauer Chronik, der wohl wichtigsten Bildquelle zum Bauernkrieg. Der Buchvorstellung voraus geht um 18.30 Uhr eine Führung zum neuen Denkmal „Freyheit!“ des Bildhauers Gerold Jäggle in Baltringen.