Die Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur eröffnet am kommenden Donnerstag, 11. Mai 2023, mit einer landschaftsgeschichtlichen Führung und einem Vortrag des Geographen Prof. Dr. Andreas Schwab zum Naturraum Oberschwaben im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf eine zehnteilige Veranstaltungsreihe zur Vor- und Frühgeschichte des Oberlandes. Die Führung im Pfrunger-Burgweiler Ried beginnt um 18 Uhr am Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf, Riedweg 3 in Wilhelmsdorf, wo um 19.30 Uhr dann auch der Vortrag unter dem Titel „Von den Eiszeiten geprägt: Der Naturraum Oberschwaben“ stattfindet. Die Teilnahme an Führung und Vortrag ist kostenfrei, für die Führung wird um Voranmeldung gebeten unter Telefon: 07571/102-1141 oder Email: kultur@lrasig.de.

 

Zusammen mit der angrenzenden Schwäbischen Alb ist Oberschwaben eine alte Kulturlandschaft, in der sich die Spuren des Menschen – zunächst des Neandertalers und in der Folge des modernen Menschen – mehr als 50.000 Jahre zurückverfolgen lassen. In einer auf zwei Jahre angelegten Vortragsreihe stellen die Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur und die Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern die menschliche Siedlungsgeschichte zwischen Alb und Bodensee von den Jägern und Sammlern der letzten Kaltzeit bis zu den bäuerlichen Kulturen der Metallzeiten und zum Frühmittelalter vor. Mit Vorträgen anerkannter Experten der Landesarchäologie sind jeweils Führungen an wichtigen Fundstätten zur jeweiligen Zeitstellung verbunden. Die Reihe startet 2023 mit vier Vorträgen und wird im Folgejahr fortgesetzt.

 

Zum Auftakt der Reihe stellt Prof. Dr. Andreas Schwab von der PH Weingarten, seit 2020 zugleich Vorsitzender der Gesellschaft Oberschwaben, den landschaftlich vielfältigen Naturraum Oberschwaben und dessen glaziale Reliefprägung gewissermaßen als Kulisse für die menschliche Siedlungsgeschichte vor. Der Wechsel von kuppig-hügeligem Gelände, weitgespannten Beckenlandschaften und tief eingeschnittenen Tobeln im Süden und den eher flachwelligen oder sogar ebenen Regionen im Norden geht in erster Linie auf Vorgänge während der Eiszeiten zurück. Im Laufe der jüngeren Erdgeschichte hat sich der Alpenrhein-Gletscher mehrmals weit in das oberschwäbische Alpenvorland hinein ausgebreitet und dabei an zahlreichen Stellen seine Spuren hinterlassen. Der Vortrag beschäftigt sich im regionalen Focus mit vielen interessanten Facetten der abwechslungsreichen jüngeren Erdgeschichte und will so einen Beitrag zu einem vertieften Verständnis unserer Naturlandschaft liefern. Seine Ausführungen veranschaulicht der Referent mit aufschlussreichem Bild- und Kartenmaterial.

 

Abbildung:

Blick vom Ostracher Bannwaldturm auf das wiedervernässte Pfrunger-Burgweiler Ried als Hinterlassenschaft der letzten Eiszeit (Foto: Gesellschaft Oberschwaben)

 

 

 

 

 

 

 

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