Die im Herbst stattfindende Tagung war die dritte ihrer Art: Bereits in den Jahren 2015 und 2019 hatte es jeweils eine Tagung zur Wirtschaftsgeschichte Oberschwabens gegeben, deren Ergebnis jeweils ein Tagungsband war. Die Tagungsreihe begann thematisch im Mittelalter Oberschwabens und wurde nun, mit einer Schwerpunktsetzung auf die Zeit ab 1850 bis in die Gegenwart, erfolgreich zu Ende gebracht. Nicht nur brachte sie viele interessierte und diskussionsfreudige Besucher; auch aus wissenschaftlicher Perspektive war sie sehr fruchtbar: Die zentrale Bedeutung der Eisenbahn für die wirtschaftliche Entwicklung Oberschwabens, der besondere Fokus der oberländischen Kapitalkraft auf eine marktorientierte und ertragreiche Landwirtschaft sowie Wesen und Verlaufsform der verspäteten Industrialisierung der Region; all dies waren wichtige Aspekte der Wirtschaftshistorie, die in der Tagung durch die Referenten herausgearbeitet werden konnten. Thematisch war das Tagungsprogramm vierteilig untergliedert: Zunächst, als Einstieg, sprachen in der Sektion 1 die Referenten über die Grundlagen und Entwicklungsfaktoren der Wirtschaftsgeschichte Oberschwabens. In der Sektion 2 ging es um die Agrargeschichte. In der Sektion 3 gerieten spezielle Unternehmen und Regionen in das Blickfeld der Tagung. Zum Schluss, in der Sektion 4, wurden die Akteure unter die Lupe genommen: Die Arbeiter sowie jüdische und nicht-jüdische Unternehmer. Die Tagung war organisiert worden von Frank Brunecker, Prof. Dr. Sigrid Hirbodian sowie Dr. Edwin Ernst Weber. Ein Begleitprogramm war auch gegeben: Zum einen durch die Buchvorstellung des Tagungsbandes "Von der Krise des 17. Jahrhunderts bis zur frühen Industrialisierung. Wirtschaft in Oberschwaben 1600-1850" zur Tagung im Juli 2019. Zum anderen wurde am zweiten Tag abends ein Podiumsgespräch geboten: Dabei ging es um "Die Wirtschaft in Oberschwaben vor den Herausforderungen von Klimawandel, Globalisierung und Digitalisierung." An der Diskussion beteiligt waren wirtschaftliche -und gesellschaftspolitische Vertreter der Region, darunter der Mäzen der Gesellschaft Oberschwaben, Siegfried Weishaupt aus Schwendi. Genaueres zum Programm finden Sie hier.