Meßkirch und der badische Seekreis zwischen 1848/49 und dem Kulturkampf Vom Vormärz bis in die wilhelminische Zeit gelten der badische Seekreis und zumal das Amtsstädtchen Meßkirch als Hort
der politischen und religiösen Unruhe und Widersetzlichkeit in Südwestdeutschland. Liberale, demokratische und republikanische Vorstellungen finden hier ebenso starken Widerhall wie kirchliche
Erneuerungsbewegungen vom Deutschkatholizismus bis zum Altkatholizismus. Der politische Liberalismus ist im badischen Seekreis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die beherrschende Kraft
und der Kulturkampf des Staates mit der nach Eigenständigkeit strebenden katholischen Kirche von ganz besonderer Schärfe. Eine vom Landkreis Sigmaringen und der Stadt Meßkirch in Verbindung mit
der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur, dem Verein für die Geschichte des Hegaus sowie der Museumsgesellschaft Meßkirch im Oktober 2001 im Schloss Meßkirch veranstaltete Tagung
spürte diesen für die Entstehung der modernen bürgerlichen Gesellschaft wichtigen Entwicklungen und Auseinandersetzungen nach und fragte zumal im Fall von Meßkirch auch nach dem Zusammenhang
zwischen dieser spezifischen Konfliktkonstellation und den aus dem "oberbadischen Geniewinkel" in besonders auffallender Zahl hervorgehenden Geistesgrößen.
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